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Warum Stoffwindeln? Ökologie!

Früher waren Stoffwindeln alltäglich. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden in den USA die Wegwerfwindeln erfunden. Nach Deutschland kamen sie erst im Jahr 1973. Wobei die Wegwerfwindel hier auch nur den Westteil Deutschlands eroberte. In der DDR waren Wegwerfwindeln ein Luxusgut und damit eher die Ausnahme.

 

Bis dahin war es üblich, dass Kinder mit Mullwindeln gewickelt wurden. über die  Mullwindeln wurde eine Gummihose gezogen. Die Gummihose war wasserdicht, ließ aber auch Luft durch. Die Mullwindeln mussten ausgekocht werden, was sehr zeitaufwändig war. Dieses Bild von Stoffwindeln kursiert noch oft in den Köpfen der Menschen und entsprechende Vorurteile gibt es gegenüber Stoffwindeln.

Wegwerfwindeln eroberten nach und nach den Markt, die Stoffwindeln wurden immer seltener. Doch seit einer Weile scheinen sie ein Comeback zu erleben und sie sind hübscher denn je. Doch warum entscheiden sich wieder immer mehr junge Eltern dafür ihr Kind mit Stoff zu wickeln?

 

Ein wichtiger Grund für Stoffwindeln ist die Ökologie. Stoffwindeln sind ökologischer als Wegwerfwindeln. Wegwerfwindeln verbrauchen sehr viele Ressourcen für ihre Herstellung und sie sind ein riesiges Umweltproblem. Eine Wegwerfwindel braucht ca. 500 Jahre um zu verrotten. Das Bundesministerium für Umweltschutz, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz schreibt, dass ein Kind bis zum Trockenwerden ca. 5000 Wegwerfwindeln verbraucht. Man kann dort ebenfalls lesen, dass in Deutschland täglich ca. 10 Millionen Wegwerfwindeln genutzt werden und somit im Jahr ca. 154 680 Tonnen Windelmüll enstehen. Die Windeln bestehen aus Plastik und einem Superabsorber. Der Superabsorber ist ein Kunststoff, der pulverförmig ist und durch den Kontakt mit Urin zu einem Gel aufquillt. Deshalb ist die Wegwerfwindel beim Wickeln dünn und wird mit zunehmender Länge des Wickelintervalls dicker. In vielen Kommunen machen Wegwerfwindeln ca. 10% des Restmülls aus. Zusätzlich wird Energie benötigt um die Windeln zu verbrennen und ein Teil bleibt als Giftmüll übrig.

 

Immer wieder hört man, dass sich Stoffwindeln und Wegwerfwindeln in ihrer Ökobilanz sehr ähnlich seien. Allerdings beziehen sich diese Aussgen im Wesentlichen auf eine britische Studie aus dem Jahr 2008. In dieser Studie wurde nicht das tatsächliche Verhalten von Stoffwindelnutzern betrachtet, sondern man hat ein Szenario angenommen. Dass dieses Szenario nicht der realistischen Stoffwindelnutzung entspricht, wurde dabei nicht beachtet. Die wenigesten Stoffwindelnutzer benutzen ausschließlich Höschenwindeln, die sie in einer halbvollen Waschmaschine waschen und trocknen und die am Ende nur ein Kind trägt.

 

Bei der Entscheidung für Stoffwindeln kann man Einfluss darauf nehmen, wie hoch das Wäscheaufkommen ist. In den meisten Monaten des Jahres trocknet die Windelwäsche hervorragend an der Luft und in der Sonne.

 

Im Durchschnitt sind mit Stoff gewickelte Kinder früher trocken, als in Wegwerfwindeln gewickelte Kinder. Zudem sind Stoffwindeln eine hervorragende Möglichkeit um mit dem Baby windelfrei zu praktizieren. Jede Windel, die auf diese Art nicht genutzt wird, muss nicht gewaschen werden und schont die Umwelt.